Tanzende weiße Blütensterne:
Brunnera macrophylla 'Betty Bowring'

Die gibt‘s auch in Weiß!? Das werden sich viele Pflanzenfreunde angesichts unserer Staude des Monats April erstaunt fragen. Denn die meisten Gärtner assoziieren das Kaukasus-Vergissmeinnicht – dieses Jahr zur Staude des Jahres gekürt – mit einem intensiven Blauton. Nicht so die Sorte 'Betty Bowring': Für sie sind lange Rispen mit schneeweißen Sternchenblüten typisch. Wie eine Lichtgestalt strahlt 'Betty Bowring' an absonnigen Stellen. Frappierend die Wirkung auch in der Dämmerung oder am Abend: Dann leuchten die Sternchen atmosphärisch in der Dunkelheit, während andere Blütenfarben im Einheitsgrau versinken. Der Hauptflor von 'Betty Bowring' liegt im April, den ganzen Sommer lang schieben sporadisch neue Knospen nach.

Ebenmäßig grünes, herzförmiges Laub mit Blattschmuckqualität liegt den Blüten zu Füßen. Edel wirkt es in seiner Einfachheit ganz ohne Zeichnung oder Panaschierungen, wie man sie sonst oft bei Brunnera findet.

Spektakulär lässt sich 'Betty Bowring' in einem weißen Garten inszenieren: Vita Sackville-West und Sissinghurst lassen da grüßen. Ein schattiger Gehölz- oder Teichrand, Rabatten abseits der Sonne, der Fuß von alten Mauern oder aber im Topf: Auch hier lässt sich 'Betty Bowring' platzieren. Blattschmuckstauden wie Funkien (Hosta), Purpurglöckchen (Heuchera) oder Elfenblumen (Epimedium), Farne oder Schattengräser bieten sich als Pflanzpartner an. Lungenkraut, Blausternchen oder zierliche Tulpen kommen ebenfalls in Frage.

Lehmige oder auch sandige, gut mit Wasser und Nährstoffen versorgte Böden behagen der schneeweißen 'Betty Bowring'. Wo es ihr gefällt, entwickelt sie Bodendeckerqualitäten und breitet ihre rundlichen Horste aus. Wir empfehlen einen bodennahen Rückschnitt nach der Blüte. Denn durchs Versamen ist oft der weiße Gesamteindruck dahin, weil die Sämlinge zwischen Blau und Weiß variieren können.