Gründach aufs Futterhaus

Von oben auf unsere Häuser und Gärten geschaut, bieten Dächer viele Quadratmeter Fläche. Die – wenn sie bepflanzt wären – die Versiegelung der Gebäude ausgleichen könnten. Auch Futterhäuschen, Insektenhotels und Nistkästen können ein Gründach bekommen. Das ist ein schönes Projekt für die ganze Familie und geht auch für handwerklich Ungeübte mit wenig Aufwand ganz leicht.

Es braucht:

  • ein fertiges Futterhaus mit nicht zu starken Dachschrägen; auch ein Nistkasten eignet sich oder ein Insektenhotel
  • eine Holzleiste von 2cm Breite und 0,75 m lang
  • Säge, Maßband, Stift, Hammer, Nägel
  • Außerdem: ein bisschen Gartenerde und einige Handvoll Ableger von gründachtauglichen Pflanzen

Hauswurze oder Dachwurze sind schon vom Namen her perfekt fürs Dach geeignet: es sind zähe Sukkulente, die sich mit ihren langsamen Rosettenausläufern beharrlich wie eine Schildkröte verbreiten; es gibt sie in vielen Farben und Formen und oft schieben sie wunderschöne hohe Blüten. Klassiker sind Mauerpfeffer und Fetthennengewächse, auch Bärlapp wächst gut auf Dächern. Oder Steinbrech-Arten. Der Name ist Programm, sie brechen zur Not auch Stein und fühlen sich auch an anderen strapaziösen Orten durchaus wohl. Ebenso verschiedene Kräuter, besonders Thymian oder Kamille, aber auch Schnittlauch und Walderdbeeren. Robuste Blumen, die sonst im Garten oder am Wegesrand wachsen, Färberkamille oder Schafgarbe, Löwenzahn und Huflattich können auch auf einem Dach ihr Dasein fristen; sie werden dann allerdings nicht so groß wie „unten“, sehen aber in der Kleinwüchsigkeit sehr apart aus. Verschiedene Glockenblumenarten oder Gras- und Heidenelken eignen sich ebenfalls.

So geht’s:

  • Von der Leiste vier Stücke abmessen: sie sollen so lang sein wie die Dachseiten.
  • In Stücke sägen, jeweils schräg auf Gehrung. Dann fügt es sich gut in einander.
  • Diese Leisten rundherum wie ein Geländer auf das Dach nageln, schrauben oder leimen.
  • Jetzt kommt das Wichtigste: die Pflanzen. Arrangiert die Ableger auf dem Dach, umgeben alles mit feuchter Pflanzerde und drücken es gut fest.
  • In den ersten Tagen solltet ihr die Blümchen gießen, falls es nicht regnet. Denn so robust die Pflanzen auch später sein mögen, als kleine Kinder brauchen sie es schön feucht.

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